1. Wer und was sind Symbioseanemonen
Bei Symbioseanemonen handelt es sich um Blumentiere, deren bekanntestes Kriterium die Lebensgemeinschaft mit Anemonenfischen aus der Gattung Amphiprion und Premnas ist. Weiterhin sind Anemonen in der Lage, sich langsam fortzubewegen. Sie gehören systematisch in den Tierstamm der Nesseltiere (Cnidaria).Zu den regelmäßig eingeführten Symbioseanemonen gehören:
Die Blasenanemone (Entacmaea quadricolor)
Merkmal: Die Tentakelenden sind zu Blasen geformt;
Nesselkraft: Jene Anemone, die am geringsten nesselt
Wanderfreude: Mäßig
Bevorzugter Standort: Nischen und Höhlen zwischen Gestein
Lichtverhältnisse: Hell
Strömung: Schwach aus wechselnden RichtungenDie Prachtanemone (Heteractis magnifica)
Merkmal: Die Tentakel wirken bullig und sind meist gelblich; in vielen Fällen rosa bis lila farbiger Fuß
Nesselkraft: nicht zu unterschätzen
Wanderfreude: die Anemone, die am häufigsten und am ausdauerndsten wandert
Bevorzugter Standort: An der Basis wo die Dekoration beginnt. Gräbt sich hier gern in den Sand unter Gestein ein
Lichtverhältnisse: sehr hell
Strömung: Schwach bis stark aus wechselnden RichtungenDie Lederanemone (Heteractis crispa)
Merkmal: Die Tentakel wirken lang; die Nesselkapseln auf der Spitze jeder einzelnen Tentakel können lila oder rosa sein; Grundfarbe weiß-grau-braun
Nesselkraft: Kann beachtlich sein, wobei stark nesselnde Blumentiere wie Galaxea oder Pavona sich zur Wehr setzen können
Wanderfreude: Mäßig
Bevorzugter Standort: Nischen und Höhlen zwischen Gestein
Lichtverhältnisse: Hell
Strömung: Schwach aus wechselnden RichtungenDie Riesenanemone (Stichodactyla gigantea)
Merkmal: Die Bereich des zentralen Mundfeldes ist tenkakelfrei; der Mund ist oft in einer Falte verborgen;
Nesselkraft: sehr stark! Auch regelmäßige Fütterung ändert nichts daran, daß Fische, die sich in der Aktinie verfangen, gefressen werden. Bei Berührung mit der Hand bleiben Tentakel an der Haut kleben und reißen mit ab.
Wanderfreude: Praktisch nicht, wenn sie die Möglichkeit hat, ihren Fuß im Sand einzugraben.
Bevorzugter Standort: Bodengrund
Lichtverhältnisse: Mäßig Hell
Strömung: Schwach aus wechselnden RichtungenDie Teppichanemone (Stichodactyla haddoni)
Merkmal: Die Tentakel sind kurz; Die Enden blasenförmig ausgebildet; Sieht wie ein Teppich aus
Nesselkraft: sehr stark! Auch regelmäßige Fütterung ändert nichts daran, daß Fische, die sich in der Aktinie verfangen, gefressen werden
Wanderfreude: Praktisch nicht, wenn sie die Möglichkeit hat, ihren Fuß im Sand einzugraben.
Bevorzugter Standort: Bodengrund
Lichtverhältnisse: Mäßig Hell
Strömung: Schwach aus wechselnden Richtungen
2. Die Pflege im Riffaquarium Generell ist darauf zu achten, daß der Fuß in einem strömungsarmen Bereich eingeschoben werden kann, der zudem weitestgehend Licht geschützt ist. Die Tentakelkrone muß die Möglichkeit haben, sich weit auszubreiten und der gesamte Teller sollte den Platz haben, daß er sich auf die umgebende Dekoration legen kann. Die mäßig starke Strömung sollte von unterschiedlichen Richtungen kommen. Keinesfalls darf die Strömung von unten nach oben fließen.
Ideal ist eine wiegende Wasserbewegung.
Wenn die Anemone ihren Platz ausgewählt hat, ist unbedingt darauf zu achten, daß keine neu eingebrachten Dekorationsteile den Verlauf der Strömung oder den Lichteinfall verändern. Dies kann dazu führen, daß die Anemone mit der Wanderung beginnt.
Da alle Anemonen recht stark nesseln, ist zu den anderen Blumentieren ein ausreichender Sicherheitsabstand einzuhalten.
Heteractis magnifica ist die am schwierigsten zu pflegende Anemone, die nicht selten rastlos im Aquarium umher wandert um sich dann (scheinbar resigniert) unterhalb der Wasseroberfläche - an der Glasscheibe anhaftend - niederzulassen. Hier lebt sie nur kurze Zeit. Beobachtungen haben gezeigt, daß Heteractis magnifica oft schon nach kurzer Zeit im Aquarium verendet.
3. Weiterführende Literatur: Angermair, C. 1999. Anemonen im Korallenriff-Aquarium - Geht das oder geht das nicht? Das Aquarium 33(3) 39-43.
Fautin D. G. & Allen G.R. 1994. Anemonenfische und ihre Wirte. Melle.
Frische, J. 2000. Anemonen aus der Gattung Stichodactyla. Aquarium live. 4(4) 70-73
Frische, J. 2001. Handbuch der Meeresaquaristik. Ruhmannsfelden. 136 S.
Loch, W Dr. & Loch K. 1999. Symbioseanemonen Beobachtungen in maledivischen Korallenriffen. Das Aquarium 33(6) 35-42.
Joachim.Frische@t-online.de